Anstrengende Wochen liegen hinter den fünf frischgebackenen Atemschutzgeräteträgern des THW OV Dettenheim. An Sie werden zukünftig besondere Anforderungen gestellt. Um diesen gerecht zu werden sind auch eine besondere Ausbildung und persönliche Eignung erforderlich. So unterzogen sich die Anwärter vorab einer Gesundheitsuntersuchung, um die körperliche Belastbarkeit zu prüfen, da Atemschutzgeräteträger meist an der Grenze der Belastungsfähigkeit arbeiten. Im theoretischen Teil der Ausbildung wurden die biologischen Grundlagen der Atmung und des Blutkreislaufes behandelt, sowie die Wirkung der Atemgifte erläutert und Einsatzgrundlagen für den Filtereinsatz und den Einsatz von freitragbaren Isoliergeräten (Überdruckpressluftatmer) gelehrt.
Zudem wurde die Funktionsweise des Atemschutzgerätes ausführlich erklärt, sodass im Einsatz jeder Handgriff sitzt. Basierend auf den theoretischen Kenntnissen ging es für die Anwärter in die Praxis. Mit einigen Gewöhnungsübungen machte man sich mit dem eingeschränkten Sichtfeld und dem zusätzlichen Gewicht (wir sprechen hier von ca. 16kg!) vertraut, ehe es dann an realitätsnahe Einsatzübungen ging.
So wurde unter anderem das Erkunden und Absuchen von Räumen, das Fortbewegen unter Nullsicht, das Begehen von Hindernissen, der Umgang mit Gefahrgut, die Rettung von Personen und das Abstützen mittels EGS (Einsatzgerüstsystem) unter Atemschutz trainiert. Bei allen Einsatzübungen standen eine Atemschutzüberwachung und ein Sicherungstrupp bereit, die bei simulierten Atemschutznotfällen ihr Können unter Beweis stellen mussten.
So galt es den verunfallten Atemschutzgeräteträger schnell aufzufinden, die Luftversorgung sicher zu stellen und die Gefahrenstelle schnellstmöglich zu verlassen. Abschließend wurde das Wissen der Lehrgangsteilnehmer in einer theoretischen Prüfung festgestellt.
Danach ging es zur Werksfeuerwehr des KIT Campus Nord nach Eggenstein-Leopoldshafen. Hier wartete die jährliche Pflicht aller Atemschutzgeräteträger auf die Anwärter: Ein Streckendurchgang durch die enge Atemschutzhindernisstrecke kombiniert mit mehreren Belastungsübungen (Leitersteigen, Laufband, Schlaghammer,…).
