Etwa 50 Helferinnen und Helfer aus ganz Baden-Württemberg waren für das Übungswochenende nach Eberbach am Neckar gekommen. Mit ihren blauen Einsatzfahrzeugen wurden auch fünf Hochleistungspumpen an den Neckar verlegt. Der dortige THW-Ortsverband hatte die Übung im Auftrag von Dominika Ogasa vom Einsatzreferat des THW-Landesverbandes Baden-Württemberg organisiert.
Die Anreise erfolgte über Sinsheim, von wo die Fahrzeuge in zwei Verbänden nach Eberbach weiterfuhren. Dort angekommen mussten die Helfer einen inszenierten Grenzübertritt absolvieren. Zöllner des fiktiven Landes „Ewwerbeach“ inspizierten Fahrzeuge, Ladung, Impfpässe und Reisedokumente. Das Befahren einer durch die THW-Ortsverbände Haßmersheim, Wiesloch-Walldorf und Heidelberg aufgebauten „Fähre“ verlangte vor allem den Fahrern mit Anhänger einiges ab.
Gegen Mitternacht konnte dann das eigens aufgebaute Camp auf dem Eberbacher Festplatz in der Au bezogen werden. Am Samstag boten sich beste Übungsvoraussetzungen: Zum Aufbau einer Strecke zur Beförderung von Löschwasser wurden die Hochleistungspumpen aneinander gereiht. So konnten bei strahlendem Sonnenschein etwa 5.000 Liter pro Minute entlang des Neckarlauers gepumpt werden. Während der Übung kam es immer wieder zu Überraschungen, die auch im Ernstfall eintreten können: Ein fiktiver Chemieunfall zwang die Helfer zur Evakuierung und aufgebrachte Einwohner Ewwerbeachs störten den Arbeitsablauf. Auf diese Beeinträchtigungen wurde jeweils professionell reagiert.
Auch theoretische Inhalte wurden vermittelt: Die Verkehrspolizei Mannheim bot einen Workshop zum Thema „Ladungssicherung“ an. Technisches Detailwissen zu Hochleistungspumpen vermittelte Herr Arnold vom Pumpenhersteller Börger. Herr Dr. Müller von der THW-Auslandslogistikeinheit „SEELift“ berichtete über Herausforderungen bei Personen- und Materialtransporten zu Einsätzen ins Ausland.
Bei Hochwasser und Überflutungen kommt es auch international auf schnelle Hilfe an. Der THW stellt hierfür im Rahmen des EU-Gemeinschaftsverfahrens acht High Capacity Pumping Module zur Verfügung. Die HCP-Module stellen sich dezentral aus den verschiedenen Ortsverbänden zusammen und sind innerhalb von 12 Stunden einsetzbar. In den letzten Jahren wurden die Module vor allem bei großflächigen Überschwemmungen eingesetzt.