Am Samstag, den 01.03.2025 wurde der THW OV Dettenheim gegen 12:45 Uhr von der Leitstelle Karlsruhe zu einer Tierrettung nach Stutensee-Blankenloch alarmiert. Ein ca. 35 kg schwerer Schäferhund war in ein ca. 4 m tiefen Brunnenschacht gefallen, wobei sich der Brunnenschacht in einem Anbaugebäude befand.
Nach telefonischer Absprache mit dem Einsatzleiter vor Ort wurde entschieden sofort eine Fachgruppe Räumen mit Kettenbagger und sämtlichen schweren Geräten wie Betonkettensäge und Presslufthammer aus dem OV Pforzheim hinzuzuziehen. Zusätzlich wurde ein Baufachberater aus dem OV Karlsruhe mit alarmiert.
Am Einsatzort angekommen hatte die Feuerwehr bereits mit einem kompakten Bagger der freien Wirtschaft einen Graben neben dem Gebäude ausgehoben, damit man sich von außen an das ca. 60 cm hinter der Mauer liegende Brunnenrohr gelangen konnte. Im weiteren Verlauf hat man zur Absicherung 3m tief Spundwände eingetrieben um die Arbeitsgrube auszusteifen. Während ein Saugbagger das Erdreich immer wieder abgesaugt hat, wurden durch uns die Stirnseiten des Spundwandverbau durch das THW mit ergänzenden Holzverbau abgesichert um ein nachrutschen der Erde zu vermeiden.
Nach Einbringen der Spundwände sollte ca. 4 Meter Tiefe unterhalb der Spundwände in das Gebäude eingedrungen werden, um an das Brunnenrohr zu gelangen. Allerdings bestand das Erdreich unterhalb des Anbaus aus reinem Sand, was immer wieder zum Nachrutschen der Erde führte. Aufgrund dessen entschied man sich für einen Stollenvortrieb auf den ca. 60cm im Gebäude bis hin zum Rohr. Hierzu fertigten wir mit vorhandenem Kantholzmaterial 10 Rahmen von 80x80cm, welche Stück für Stück in der vorhandenen Öffnung einsetzen und vorantreiben wollte. Hierzu wurde mit dem Klappspaten das Erdreich entfernt und schrittweise mit dem Saugbagger abgesaugt. Leider rutschte das Erdreich immer wieder nach, sodass man sich entschied ein grünes KG-2000 Rohr mit 60cm Durchmesser in den Sand zu treiben. Mittels Wiederlager aus Rüstholz an der Spundwand und dem Rohr wurde mit Spreizer und hydraulischen Stempeln der Vortrieb in den Sand vorgenommen, wobei das Rohr regelmäßig mit dem Klappspaten ausgeräumt und mit dem Saugbagger das Erdreich abgesaugt werden musste. Als diese Lösung dann letztendlich zum Erfolg führte, wurde begonnen vorsichtig mittels Akkubohrmaschine auf engstem Raum erste Erkundungsöffnungen zu bohren und mittels der im Rohr eingebrachten Schornsteinfegerkamera zu sichten, wo sich die Öffnung und der Hund befinden. Eine zwischenzeitlich beschaffte Dosenbohrkrone half dabei mit den Arbeiten schneller voran zu kommen.
Mit Fertigstellung der Rettungsöffnung übergab man an die Tiernotrettung der FF Stutensee, die dann versuchten, dem Hund Leinen anzubringen, um auf dem senkrechten Weg nach oben durch das Brunnenrohr zu befreien. Problem hierbei war, dass die geschaffene Rettungsöffnung noch oberhalb des Hundes lag und durch ein ca. 25cm große Öffnung das Anlegen von Leinen rund um den Körper erfolgen musste. Unmittelbar unterhalb des Rohres war auch schon der Grundwasserspiegel. Parallel zum Heraufziehen des Hundes musste ein innen liegendes Metallrohr Stückweise mit entfernt werden, welches u.a. dazu führte, dass der Hunde im Loch eingeklemmt war. Gegen 21:30 Uhr war der Hund dann an der Oberfläche und konnte in eine Tierklinik transportiert werden.
Gegen 23:30 Uhr konnte der Einsatz mit Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft beendet werden. Das THW war mit 17 Helfern aus Karlsruhe, Pforzheim und Dettenheim im Einsatz.